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Kapitel 2.19

Farm Subsidy

Das Projekt

Die Europäische Union stellt jährlich rund 55 Milliarden Euro für Agrarsubventionen zur Verfügung. Auf farmsubsidy.org wird transparent, wer das Geld erhält. FarmSubsidy erleichtert den Zugang zu Informationen darüber, wie die EU ihre Subventionen im Rahmen der Agrarpolitik ausgibt. Ziel ist es, detaillierte Auskunft über Zahlungen und Empfänger:innen von Agrarsubventionen in jedem EU-Mitgliedstaat zu erhalten und diese Daten in einer für die europäischen Bürger:innen nützlichen Weise zur Verfügung zu stellen. 2017 haben wir das Projekt auf ehrenamtlicher Basis von journalismfund.eu übernommen, um dessen Fortbestand zu garantieren. Seither obliegt uns die Bereinigung, Zusammenstellung und Visualisierung der erhaltenen Daten. Zudem geben wir Schulungen und stellen Analysen zu den Daten zur Verfügung. Die Archivierung und der Zugang zu den Daten hilft Journalist:innen, NGOs und Politiker:innen, diesen großen Anteil am EU-Haushalt besser zu verstehen.

Was ist 2021 passiert?

Ressourcen

Laufzeit

Das Projekt läuft seit 2017.

ehrenamtliche Arbeit

Ehrenamtliche Arbeitszeit von Stefan Wehrmeyer und Simon Wörpel: ca.120 Stunden im Jahr

Förderung

5.000 Euro von Arena for Journalism in Europe

Inhaltliche Schwerpunkte

2022 hat sich einiges getan. Wir haben nicht nur einen Relaunch der Webseite vollzogen, sondern auch die Daten in Kooperation mit europaweiten Medienpartnern analysiert und die Ergebnisse gemeinsam im Dezember 2022 publiziert. FragDenStaat hat dafür den Lead übernommen.

Relaunch der Webseite Gemeinsam mit dem Datenjournalist Simon Wörpel haben wir die Webseite neu konzipiert. Die Daten der letzten beiden Jahre sind nun leichter durchsuchbar und besser sortiert. Leider ist es uns aufgrund von juristischen Grenzen nicht möglich, alle Daten, die wir jemals gesammelt haben, zu veröffentlichen. Was jedoch im rechtlichen Rahmen ist, dass wir Journalist:innen, Wissenschaftler:innen und Aktivist:innen, nachdem sie eine Datennutzungsvereinbarung unterschrieben haben, den vollen Zugang gewähren. Dies wird sehr gut angenommen. Bisher gab es mehr als 30 Zusendungen der Datennutzungsvereinbarung und daraus resultierende veröffentlichte Recherchen. Europaweite Kooperation mit Journalist:innen In Zusammenarbeit mit WDR, NDR, Süddeutsche Zeitung, Correctiv, Der Standard, IrpiMedia, Reporter.lu, Reporters United, Expresso, Follow The Money und Gazeta Wyborcza analysierte FragDenStaat die Daten und veröffentlichte am 1. Dezember 2022 um 18:00 Uhr gemeinsame Beiträge. Hier ein Auszug der Veröffentlichungen:

  • Süddeutsche Zeitung, NDR und WDR haben herausgefunden, dass mehrere Betriebe, die wegen Tierquälerei angeklagt und verurteilt wurden, immer noch Subventionen erhalten. Außerdem untersuchten sie, wie Großunternehmen und ehemals staatliche Agrarbetriebe von den aktuellen Subventionsregelungen profitieren.
  • Follow The Money berichtet für die Niederlande, dass vor allem wohlhabende Landwirte und Großgrundbesitzer davon profitieren und dass die Subventionen nicht zu einer umweltfreundlicheren Produktion beitragen.
  • Der Standard hat festgestellt, dass der Versuch, die GAP-Zahlungen umzuverteilen, erheblich verwässert wurde. Während die neue GAP eine Obergrenze von 100.000 € für die flächenbezogenen Zahlungen einführt, dürfen Großempfänger nun Beschäftigungskosten aufschlagen und erhalten möglicherweise weiterhin ähnliche Mittel wie zuvor.
  • Correctiv zeigt, wer zu den 100 größten deutschen Empfängern öffentlicher Gelder in den letzten acht Jahren gehört. Die Südzucker AG und der Molkereiriese FrieslandCampina mit seinen bekannten Marken wie Landliebe und Chocomel erhalten europaweit zweistellige Millionenbeträge aus dem Agrarhaushalt der EU.

Website

https://farmsubsidy.org/